- Portfolio / Fotograf Matthias Petz (mp_kunst)
- 2024-12-30T15:29:04+01:00
- 2024-12-30T15:29:04+01:00
Heute hatte ich das zweite Remoteshooting mit Sprachbarrieren. Das gleiche Model, und doch lief es irgendwie wie von selbst. Da sie sehr selbstständig posen kann, war eine große Verständigung nicht erforderlich und dabei ist mir aufgefallen, dass Fotografie irgendwie als universelle Sprache diente.
Es waren nicht viele Worte nötig, denn jeder wusste, was er zu tun hatte. Trotz oder wegen gerade der sprachlichen Barriere war am Ende keine Barriere mehr da. Es ist schön zu sehen, wie ein gemeinsames Thema wie die Fotografie hier Menschen verbinden kann und einen Weg ebnet.
Denn eigentlich wollen wir Fotograf/innen mit unseren Bildern einen anderen Blickwinkel zeigen. Gehört es nicht zur Weiterentwicklung für uns alle, dass Barrieren mit unseren Bildern auch aufgebrochen werden können? Ich finde das persönlich ein sehr spannendes Thema und freue mich, dass ich mit meiner Fotografie diese Barriere aus dem Weg räumen konnte.
"Die angehängten Bilder sind bei diesem Shooting entstanden und wurden nachträglich in Schwarz-Weiß bearbeitet."
Da es gerade hier auf der Plattform Thema ist, widme ich mich auch diesem Thema. Sollten KI Bilder zur klassischen Fotografie zählen oder nicht? Ich glaube, ich habe noch nie so viele unterschiedliche Meinungen dazu gehört wie zu diesem Thema. In mancher Diskussion fällt auf, dass zwei Lager aufeinandertreffen. Die einen die dafür sind, und die anderen die dagegen sind.
Nur wer hat am Ende recht? Oder gibt es da gar keine eindeutige Konstellation, in der eine Seite recht hat und die andere nicht?
Tatsache ist, dass KI Modelle von Künstlern und Fotografen gelernt haben. Ohne dessen Zustimmung, soweit mir bekannt ist. Ein Afro, der hier schon begangen wurde. Einerseits ist es klar, ohne diese enormen Datenmengen könnte eine KI nicht das, was sie heute kann.
Und doch wird einem mulmig, wenn man daran denkt, dass die eigenen Bilder einfach so zum Training der KI verwendet werden, ohne dass man groß etwas dagegen tun kann. Denn am Ende wird viel Geld mit KI verdient und andere geben sich als tolle Fotografen aus, ohne zu erwähnen, dass ihr Portfolio nur aus KI-Bildern besteht.
Solch einen Fall habe ich schon auf einer anderen Plattform erlebt, wo die KI-Bilder von Personen nicht mehr von echten Models unterschieden werden konnten. Soll das die Zukunft sein? Ein Markt, der hart umkämpft ist, wird einem streitig gemacht von ein paar One-Click Nutzern?
Ihr ließt schon, das sind viele Fragen, die aufkommen und teils schwierig zu beantworten sind. Doch was soll man am Ende gegen die Flut an KI-Bildern tun?
Als Künstler und Fotograf habe ich momentan nur eine Lösung für mich gefunden. Ich lasse meine Bilder und mein Handwerk, was dahinter steckt für sich sprechen. Wahrscheinlich reicht das nicht immer aus, um Kunden zu gewinnen, da sie mit KI nun ganz andere Möglichkeiten haben. Aber eine andere Lösung habe ich noch nicht gefunden.
Aber kommen wir zur Ursprungsfrage zurück. Gehört KI zur Fotografie? Meiner Meinung nach nein. Es mag ein technischer eindrucksvoller Schritt sein, aber zur Fotografie mit ihrem Handwerk zählt sie nicht. Wenn alle nur noch perfekte Fotos abliefern würden, warum sollen wir dann noch Arbeiten in einer Community zeigen, wenn alles gleich aussieht?
Zum Teil bleibt die KI für mich ein Fluch in meiner Arbeit, da sie mir Konkurrenz macht und andere damit Geld verdienen.
Natürlich werden wahrscheinlich einige sich für KI aussprechen, das ist mir durchaus bewusst. Doch als Schlussplädoyer bleibt für mich die Tatsache, dass klassische Fotografie nichts mit KI zu tun hat. Denn das Handwerk geht eindeutig vor.
(Das Bild wurde analog aufgenommen und selbst entwickelt/gescannt)
Heute ist mir aufgefallen, dass ich, wenn ich über Remote Shootings rede, meist das Wörtchen „nur“ davor setze. So als würde ich meine eigenen Shootings, die auf diese Weise entstehen, niedriger einschätzen oder mit weniger „Wert“ betrachten, als meine analogen Shootings.
Dabei bin ich der Meinung, dass diese Shootings eine Alternative für sehr große Entfernungen sein können. Klar, ich kann nicht so arbeiten wie mit der eigenen Kamera und hab nicht die Auswahl an Linsencharaktere wie bei einem eins zu eins Shooting.
Aber trotzdem macht es mich nachdenklich. Sehen wir Fotografen manchmal die eigene Arbeit nicht so wertvoll, wie andere es tun? Stumpfen wir mit der Zeit etwas ab?
Vielleicht liegt es daran, dass wir oft bei was Neuem zu gerne an uns zweifeln, wenn sich der Erfolg erst nach und nach einstellt. An Ende ist es nun mal eine andere Art, Fotos zu machen, genau so als würde ich direkt mit einem Smartphone die Bilder aufnehmen.
Aber deswegen sind sie nicht weniger Wert. Doch manchmal werde auch ich etwas betriebsblind. Vielleicht sollten wir unsere Bilder öfters ruhen lassen wie eine gute alte Flasche Wein, um mit der Bilderflut der heutigen Zeit wieder anders umgehen zu können.
Zu diesem Beitrag habe ich ein paar Bilder angehängt, die per Remote entstanden sind und danach von mir in schwarz-weiß bearbeitet wurden. Ich finde die Bilder selber gelungen und zeige sie gerne. Denn am Ende ist es eigentlich egal, wie es entstanden ist. Die Hauptsache ist doch, dass ein schönes Bild entstanden ist.
In letzter Zeit ist die Modelsuche wieder sehr anstrengend. So wie viele andere Fotografen auch kenne ich es, dass der Großteil von Bewerbern nach der Annahme nicht mehr antwortet.
Ein seltsames Gefühl, stetig geghostet zu werden. Da sich ja die Personen bei mir bewerben und nicht umgekehrt.
Desto erstaunlicher war mein letztes Remote Shooting, das ich abhielt. Es war eine Bewerberin, die erst vor einiger Zeit Deutsch gelernt hatte und dadurch noch leichte Sprachbarrieren im Shooting hatte. Trotzdem machte sie ihre Arbeit souverän und poste eine Pose nach der anderen, ohne große Anweisungen zu benötigen.
Man könnte sagen, das ist die Kehrseite der Medaille zu all den Bewerbern, die sich nicht mehr meldeten. Trotzdem lässt es mich ratlos zurück, warum Ghosting mittlerweile so normal wie Smaltalk zu scheinen ist.
Natürlich könnte man jetzt meinen, warum tue ich mir dieses „Spiel“ noch an, wenn es immer wieder passiert? Nun mit der Zeit habe ich meine Einstellung dazu geändert.
Mittlerweile gehört es zum Alltag eines Fotografen dazu, ob es mir passt oder nicht. Daher versuche ich stetig es nicht persönlich zu nehmen und hake es schnell wieder ab. Denn am Ende ist mir meine psychische Gesundheit wichtiger als der Ärger über das stetige Ghosting von Bewerbern.
„Das gezeigte Bild ist eines der Serie aus meinem letzten Remoteshooting.“
Eine kleine Auswahl meines gestrigen Remote Shootings. Es war vielleicht eines der schwierigsten, dass ich jemals abgehalten habe. Durch eine Sprachbarriere dachte ich zuerst, dass es komplett ins Wasser fällt.
Überraschenderweise konnte das Model so gut Posen ohne Anleitung, dass einfach schöne Porträts entstanden sind.
In letzter Zeit ist die Modelsuche wieder sehr anstrengend. So wie viele andere Fotografen auch kenne ich es, dass der Großteil von Bewerbern nach der Annahme nicht mehr antwortet.
Ein seltsames Gefühl, stetig geghostet zu werden. Da sich ja die Personen bei mir bewerben und nicht umgekehrt.
Desto erstaunlicher war mein letztes Remote Shooting, das ich abhielt. Es war eine Bewerberin, die erst vor einiger Zeit Deutsch gelernt hatte und dadurch noch leichte Sprachbarrieren im Shooting hatte. Trotzdem machte sie ihre Arbeit souverän und poste eine Pose nach der anderen, ohne große Anweisungen zu benötigen.
Man könnte sagen, das ist die Kehrseite der Medaille zu all den Bewerbern, die sich nicht mehr meldeten. Trotzdem lässt es mich ratlos zurück, warum Ghosting mittlerweile so normal wie Smaltalk zu scheinen ist.
Natürlich könnte man jetzt meinen, warum tue ich mir dieses „Spiel“ noch an, wenn es immer wieder passiert? Nun mit der Zeit habe ich meine Einstellung dazu geändert.
Mittlerweile gehört es zum Alltag eines Fotografen dazu, ob es mir passt oder nicht. Daher versuche ich stetig es nicht persönlich zu nehmen und hake es schnell wieder ab. Denn am Ende ist mir meine psychische Gesundheit wichtiger als der Ärger über das stetige Ghosting von Bewerbern.
„Das gezeigte Bild ist eines der Serie aus meinem letzten Remoteshooting.“
Ein kleiner Einblick in eine meiner ersten Ballett Serien die ich auf Film aufgenommen habe.
Dieses Projekt wurde am Weltfrauentag 2023 geboren. Als ich wieder nur Hochglanzfotos sah, wo alle Frauen als irgendeine Rolle dargestellt wurden. Was mir fehlte, war die Geschichte hinter diesen Frauen.
Ok, viele Fotos waren wirklich gut. Aber wo war die Geschichte hinter diesen Frauen? Ist Sie eine Pflegerin? Was hat Sie erlebt? Was macht Sie aus?
Daher wollte ich Models ablichten auf Polaroid und Schwarz-Weiß Film mit ihrer eigenen, ganz besonderen Botschaft. In jedes Bild sollte ein Satz auf einem Plakat mit aufgenommen werden.
Jeder, der dann dieses Bild betrachtet, sollte sich fragen, warum dieser Satz und was hat er zu bedeuten. So kann jedes Model ihr Statement lebendig zum Ausdruck bringen.
Eigentlich, auch wenn es vom Model freigegeben wurde, überlege ich bis heute noch, ob ich dieses Bild herzeigen soll. Einerseits überlege ich über die Perspektive, andererseits um die Bildaussage an sich.
Zeigen möchte ich es nun doch mal. Vielleicht auch um zu sehen, wie das Bild allgemein ankommt.
Fotograf & Künstler.
Meist in der analogen Welt zu Hause.
FineArt Prints per Hand im Cyanotypie Verfahren.
Transferiere Fotos auf original Polaroid Film.
Hybrid Processing.
Digital Remote Shootings.